Ist Soja schädlich? – die Karriere der Giftpflanze vom Düngemittel zur Babynahrung
Soja wird in unserer Zeit oft als „Superfood“ gefeiert. In nahezu jedem Supermarkt finden wir Sojamilch, Sojajoghurt, Tofu, Fleischersatzprodukte oder Proteinpulver auf Sojabasis. In der Werbung erscheint die Bohne als Garant für Fitness, Gesundheit und Umweltbewusstsein.
Udo Pollmer, deutscher Lebensmittelchemiker und Publizist, weist jedoch in seinen Vorträgen und Schriften auf eine andere Seite dieser „Karriere“ hin: die von industriellen Interessen getriebene Verbreitung einer Pflanze, deren Inhaltsstoffe nachweislich nicht nur positive Wirkungen haben. Studien zeigen, dass die Isoflavone des Sojas – hormonaktive Substanzen mit östrogenähnlicher Wirkung – gravierende Effekte auf Fortpflanzung, Immunsystem, Verhalten und Gehirn haben können.
Während Soja in Asien traditionell nur in fermentierter Form (z. B. Miso, Natto, Tempeh) und in relativ geringen Mengen konsumiert wurde, ist der westliche Markt von hochverarbeiteten Sojaprodukten überschwemmt worden. Mit dieser massiven Verbreitung haben auch die gesundheitlichen Risiken zugenommen.
Impotent durch Soja? Fruchtbarkeit und Spermienqualität nehmen ab
Eine zentrale Sorge betrifft die männliche Fruchtbarkeit. Die Human-Reproduction-Studie von Chavarro et al. (2008)untersuchte Männer aus einer Unfruchtbarkeitsklinik und verglich ihre Spermienqualität mit dem Sojakonsum. Das Ergebnis war alarmierend:
„We found an inverse association between consumption of soy food and sperm concentration.“
Mit anderen Worten: Je mehr Sojaprodukte die Männer verzehrten, desto geringer war die Konzentration der Spermien. Diese Arbeit zeigt, dass Soja nicht nur den Hormonhaushalt beeinflussen kann, sondern sich auch direkt auf die Zeugungsfähigkeit auswirkt.
Gedächtnisleistung und Hirnschrumpfung
Neben der Fruchtbarkeit gibt es Hinweise auf negative Folgen für das Gehirn. Mehrere epidemiologische Studien fanden Zusammenhänge zwischen Sojakonsum und Gedächtnisstörungen:
-
Hogervorst et al. (2008) beobachteten in Indonesien, dass ältere Menschen mit hohem Tofukonsum deutlich schlechtere Gedächtnisleistungen zeigten.
-
White et al. (2000) untersuchten Männer in Hawaii und fanden, dass ein hoher Tofuverzehr in der Lebensmitte mit kognitivem Abbau und Hirnatrophie (Hirnschrumpfung) im Alter assoziiert war.
Die Autoren formulierten es klar:
-
„Eine höhere Aufnahme von Tofu stand in Zusammenhang mit einer geringeren Gedächtnisleistung.“
-
„Ein höherer Tofukonsum in der Lebensmitte stand in einem unabhängigen Zusammenhang mit Indikatoren für kognitive Beeinträchtigungen und Hirnatrophie im hohen Alter.“
Diese Befunde widersprechen direkt der Vermarktung von Soja als „hirngesundes Lebensmittel“ und legen nahe, dass die Phytoöstrogene auch auf neuronaler Ebene problematisch sein können.
Massive Störungen des Immunsystems
Eine weitere wichtige Spur liefert die PNAS-Studie von Yellayi et al. (2002). Die Forscher untersuchten das Isoflavon Genistein und stellten fest, dass es die Thymusdrüse dramatisch verkleinern und das Immunsystem nachhaltig verändern kann.
Die Ergebnisse waren eindeutig:
„Genistein-Injektionen bei erwachsenen Mäusen mit entfernten Eierstöcken führten zu einer dosisabhängigen Verringerung des Thymusgewichts um bis zu 80 %.“
Die Thymusdrüse ist entscheidend für die Entwicklung von T-Zellen – zentrale Akteure der Immunabwehr. Eine Schrumpfung dieses Organs bedeutet massive Störungen des Immunsystems, die langfristig zu erhöhter Infektanfälligkeit und Autoimmunproblemen führen können.
Die Forscher stellten die Frage: „Ein Problem für die menschliche Gesundheit?“ – und gaben damit die Richtung vor. Gerade für Säuglinge, die mit soja-basierter Milchnahrung gefüttert werden, könnte dies eine unterschätzte Gefahr darstellen.
Schädigung der Schilddrüse und Thymusdrüse
Neben den thymischen Veränderungen hat Soja auch eine bekannte goitrogene Wirkung, d. h. es kann die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen. Isoflavone hemmen Enzyme, die für die Jodaufnahme notwendig sind, und stören damit die Synthese von Schilddrüsenhormonen.
Bereits in den 1960er- und 70er-Jahren wurden Fälle von Kropfbildung (Struma) bei Säuglingen dokumentiert, die mit soja-basierter Milch ernährt wurden. Erst nachdem die Hersteller begannen, die Rezepturen mit Jod anzureichern, ging diese Häufigkeit zurück. Doch auch heute gilt: Menschen mit subklinischer Hypothyreose oder Jodmangel können besonders empfindlich auf Soja reagieren.
Schwere Verhaltensstörungen durch Sojaverzehr
Am eindrücklichsten sind die Befunde zu Verhaltensänderungen bei Primaten.
Die Studie von Simon et al. (2004) im Journal Hormones and Behavior untersuchte erwachsene Affen, die über längere Zeit mit sojareicher Nahrung gefüttert wurden. Die Ergebnisse:
-
Aggressive Handlungen nahmen um 67 % zu
-
Submissives Verhalten (Unterwerfungsgesten) stieg sogar um 203 %
Zitat:
„Intensive aggressive Handlungen traten um 67 % häufiger auf, intensive unterwürfige Handlungen um 203 % häufiger.“
Der Titel der Arbeit spricht für sich:
„Verstärktes aggressives Verhalten und vermindertes Sozialverhalten Verhalten bei erwachsenen Affen nach langfristiger Ernährung mit Sojaprotein und Isoflavonen“
Die Forscher schlussfolgerten, dass Isoflavone in der Lage sind, das Sozialverhalten massiv zu verändern. Was in Tiermodellen beobachtet wird, kann nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen werden – doch es wirft eine beunruhigende Frage auf: Welche subtilen Wirkungen hat Soja auf das menschliche Verhalten, insbesondere in sensiblen Entwicklungsphasen wie Kindheit oder Pubertät?
Fazit
Die von Udo Pollmer zitierten wissenschaftlichen Arbeiten zeigen ein konsistentes Bild: Soja ist keineswegs das harmlose „Superfood“, als das es in der Werbung dargestellt wird.
-
Fruchtbarkeit: Zusammenhang zwischen Sojakonsum und reduzierter Spermienkonzentration und Impotenz.
-
Kognition: Tofuverzehr ist mit Gedächtnisverlust und Hirnatrophie assoziiert.
-
Immunsystem: Genistein kann die Thymusdrüse schädigen und das Immunsystem schwächen.
-
Verhalten: Isoflavone fördern in Primaten Aggressionen und stören das Sozialverhalten.
-
Schilddrüse: Soja kann die Hormonproduktion hemmen und Kropfbildung begünstigen.
Soja ist damit nicht einfach eine gesunde Eiweißquelle, sondern eine Pflanze mit giftähnlichen Potenzialen, die in den falschen Mengen oder Kontexten erhebliche Risiken birgt. Die Karriere dieser „Giftpflanze“ ist nicht nur ein Triumph der Landwirtschaft, sondern auch ein Lehrstück über die Gefahren von industrieller Vermarktung und Ernährungsdogmen.
Literaturverzeichnis
-
Simon, N. G., Kaplan, J. R., Hu, S., Register, T. C., & Adams, M. R. (2004). Increased aggressive behavior and decreased affiliative behavior in adult male monkeys after long-term consumption of diets rich in soy protein and isoflavones. Hormones and Behavior, 45(4), 278–284. https://doi.org/10.1016/j.yhbeh.2004.01.001
-
Yellayi, S., Naaz, A., Szewczykowski, M. A., Sato, T., Woods, J. A., Chang, J., Segre, M., Allred, C. D., Helferich, W. G., & Cooke, P. S. (2002). The phytoestrogen genistein induces thymic and immune changes: A human health concern? Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 99(11), 7616–7621. https://doi.org/10.1073/pnas.102163299
-
Chavarro, J. E., Toth, T. L., Sadio, S. M., & Hauser, R. (2008). Soy food and isoflavone intake in relation to semen quality parameters among men from an infertility clinic. Human Reproduction, 23(11), 2584–2590. https://doi.org/10.1093/humrep/den243
-
Hogervorst, E., Sadjimim, T., Yesufu, A., Kreager, P., & Rahardjo, T. B. W. (2008). High tofu intake is associated with worse memory in elderly Indonesian men and women. Dementia and Geriatric Cognitive Disorders, 26(1), 50–57. https://doi.org/10.1159/000144027
-
White, L. R., Petrovitch, H., Ross, G. W., Masaki, K., Hardman, J., Nelson, J., Davis, D., & Markesbery, W. (2000). Brain aging and midlife tofu consumption. Journal of the American College of Nutrition, 19(2), 242–255. https://doi.org/10.1080/07315724.2000.10718923
Lesen Sie auch: Schneller sterben mit der Mikrowelle
Lesen Sie auch: Bluthochdruck natürlich senken
Lesen Sie auch: Die Impf-Illusion und der Virus-Wahn